RUNDREISE: COAST MOUNTAIN CIRCLE ROUTE
3 to 7 days / 694,88 km (432 mi)
Auf dieser malerischen Route durch abwechslungsreiche Berglandschaften, die in Vancouver beginnt und endet, erlebst du die kraftvolle Wirkung der Natur.
Auf dem Highway 16 liegen zwei der größten Naturschauspiele British Columbias: der Great Bear Rainforest am Pazifik und der Mt. Robson, der höchste Gipfel der kanadischen Rocky Mountains. Nur wenige andere Autostrecken in diesem Land bieten Natur in diesem Ausmaß. Von der Küstenstadt Prince Rupert bis zur von Bergen umgebenen Stadt Valemount verbindet sie atemberaubende Landschaften, lebendige indigene Kulturen, eine beeindruckende Tierwelt, freundliche Städte und einen epischen Spielplatz für Aktivitäten in freier Natur. The Great Wilderness erwartet dich.
Teil 1
Der entspannte Charme von Prince Rupert ist ideal für einen gemütlichen Start in dein großes Abenteuer. Verweile bei Fish and Chips, einem Glas Bier aus der Region und einem stimmungsvollen Ausblick auf die Küste, bevor du dich über die Stadtgrenzen hinauswagst, um die schiere Urgewalt ihres Hinterlandes zu erleben: den Great Bear Rainforest. Dieses berühmte Wildnisgebiet erstreckt sich von der Nordspitze von Vancouver Island bis an die Grenze zu Alaska und umfasst Meeresschutzgebiete, Urwälder und eine reiche Flora und Fauna. Erlebe seine unbändige Kraft hautnah auf einer Wanderung, bei einer Wasserflugzeug-, Walbeobachtungs- oder einer Paddeltour.
Zurück im Stadtzentrum von Prince Rupert lohnt sich ein Besuch des beeindruckenden, mit Zedernholz verkleideten Museum of Northern BC, denn er setzt deine Ausflüge in einen wichtigen Kontext. Die Region ist nämlich die Heimat der Ts’msyen Nation, die seit Jahrtausenden das Land und die Gewässer verwaltet. Hier kannst du mehr über ihre heutige Kultur erfahren und die atemberaubenden Kunstwerke der Ts’msyen, Haida und Nisga’a bewundern, die in der Ausstellung zu sehen sind.
Die ersten 100 Kilometer (62 Meilen) des Highway 16 in Richtung Osten verschwenden keine Zeit, dir eine atemberaubende Landschaft zu präsentieren. Den Konturen des Skeena River folgend, führt die Reise nach Terrace an tosenden Wasserfällen, überhängenden Bäumen und Flussufern mit Seggen und Seegras vorbei. Indigene Gemeinschaften wie die Kitselas First Nation und die Skeena First Nation sind seit Jahrtausenden auf das Wassereinzugsgebiet des Skeena River als Fischerei-, Transport- und Handelsweg angewiesen. Sie verwalten und schützen diese Gewässer noch heute.
Nimm dir Zeit und mach einen Abstecher in wenig besuchte Erholungsgebiete wie den Exchamsiks River Provincial Park, mit seinen barrierefreien Wanderwegen durch einen riesigen Zedernwald, und Exstew Falls, deren gewaltige Gischt jede Bodenwelle der Holzfällerstraße wettmacht, die zu ihr führt. Wenn du schon mal in der Gegend bist, solltest du unbedingt beim House of Sim-Oi-Ghets am Highway 16 vorbeischauen. Dieser Geschenkeladen, der von Kitsumkalum, einer Galts’ap-Gemeinschaft, betrieben wird, bietet traditionelle und zeitgenössische Kunst und Kunsthandwerk an.
Teil 2
Wilderness-Abenteuer sein, da sie eine gute Fluganbindung an Vancouver oder Calgary bietet. Nordöstlich von Terrace liegt der obere Skeena River, den man am besten auf einer Jetboot-Tour erkundet, bei der man sich geschickt in die vielen Nebenflüsse vorarbeitet, die diesen mächtigen Fluss speisen. Im Nordwesten liegt das Nass Valley. Es ist die Heimat der Nisga’a Nation, einer zerklüfteten Vulkanlandschaft und eines teilweise überfluteten Waldes, die du auf zwei Stationen einer selbstgeführten Autotour kennenlernen kannst. Sie führt dich an uralten Seen, türkisfarbenen Flüssen und dem hoch aufragenden, gläsernen Hli Goothl Wilp-Adokshl Nisg̱a’a (Nisga’a Museum) vorbeiführt, wo du von indigenen Geschichtenerzählern und durch eine umfangreiche Sammlung kulturell bedeutsamer Artefakte mehr über die Nisga’a Nation erfährst. Südlich von Terrace liegt Kitimat. Hier spaltet ein 90 Kilometer langer Fjord die Coast Mountain Range und bietet sowohl Bergabenteuer als auch Wassersport. Lass dir auf keinen Fall die heißen Quellen entlang des Ufers entgehen; buche eine Bootstour, um ein Bad in den beruhigenden Gewässern mit Blick auf den Ozean zu genießen.
In Terrace gibt es viele Möglichkeiten für Abenteuer. Die von Bergen umgebene Gegend eignet sich hervorragend zum Mountainbiken, Wandern und Klettern, doch es ist das Fliegenfischen, das viele Outdoorabenteurer in diese Gegend lockt. Der Skeena River ist einer der weltweit besten Flüsse zum Fliegenfischen und beherbergt alle sechs Lachsarten sowie kämpferische Steelhead-Forellen. Mit einem Charterausflug kannst du den Reiz des Angelns in einem der weltweit meistgepriesenen Angelgebiete erleben.
Ein Stück weiter befindet sich die Kitselas Canyon National Historic Site, ein Ort, der für das Volk der Gitselasu von der Ts’msyen Nation seit mehr als 6.000 Jahren von großer Bedeutung ist und einst die einzige Siedlung an diesem Abschnitt des Skeena war. Auf einem Lehrpfad kannst du vier Langhäuser der Ureinwohner, Wappenpfähle und einen spektakulären Aussichtspunkt mit Blick auf das rauschende Wasser unter dir besichtigen.
Fahre weiter auf dem Highway 16 in Richtung Osten zu den Hazeltons. Benannt nach den Haselnusssträuchern, welche die vom Fluss geformten Terrassen entlang dieses Straßenabschnitts säumen, hat die raue Geografie der Gegend das Leben in diesen Tälern über Jahrhunderte geprägt. Stegyoden (ein Ts’msyen-Name, der “bemalte Ziege” bedeutet) – der pyramidenförmige Gipfel, der die quecksilbrige Bergkette Roche de Double prägt – überragt jeden Aussichtspunkt, einschließlich der Hagwilget Canyon Bridge, einer einspurigen Hängebrücke aus Stahl, die zwei Seiten einer 6.000 Fuß tiefen Flussschlucht verbindet. Auf der anderen Seite dieser aufregenden Überquerung befindet sich das Ksan Historical Village and Museum, wo Besucher in die 10.000 Jahre alte Geschichte der Gitxsan eintauchen können.
Auf dem Weg nach Osten geht die zerklüftete Küstengebirgskette in das Ackerland und die glitzernden Seen des Bulkley Valley über, dessen markanter Gipfel, der Hudson Bay Mountain, über der Stadt Smithers thront.
Teil 3
Der Hudson Bay Mountain ist dein Zentrum für Outdoor-Freizeitaktivitäten in Smithers. Die im Alpenstil gestaltete Hauptstraße der Stadt liegt direkt am Fuße des Hausberges der Stadt und bietet nicht nur Postkartenausblicke beim Bummeln, Essen oder Einkaufen, sondern auch leichten Zugang zum Wandern, Radfahren oder Skifahren. Westlich der Stadt, im Babine Mountain Provincial Park, findest du Wildblumenfelder in den Frühlings- und Sommermonaten, subalpine Wiesen und von Gletschern gespeiste Seen. Empfehlenswert ist die beliebte Trekkingtour zur Joe L’Orsa-Hütte, wo du in unmittelbarer Nähe der geschrammten Gipfel des Silver King Basin übernachten kannst.
Unten im Tal ruft eine Kette an Seen – Kathlyn, Tyee, Chapman und Seymour –Wassersportler auf den Plan. Solltest du dich dazuzählen, leihe dir in der Stadt bei Aquabatics Paddleboards, Kanus oder Kajaks sowie Sicherheitsausrüstung aus und verbringe einen entspannten Nachmittag entlang des von Seerosen gesäumten Ufers.
Etwa 45 Minuten von Smithers entfernt liegt die kleine Gemeinde Houston. Dieser Abschnitt des Highway 16 ist der erste wirkliche Hinweis darauf, dass sich die Umgebung verändert, denn die Ausläufer der Bergwelt von Smithers werden breiter und machen Platz für eine weitläufige, von Wasserfällen und Flüssen durchzogene Landschaft.
Eine Wanderung auf den China Knows, wo der Vorsprung eines Granitfelsens steil in den Himmel ragt und die Größe dieser Region am deutlichsten spürbar wird, hilft, sich einen Überblick zu verschaffen. Unten im Tal treffen zwei berühmte Fliegenfischerflüsse aufeinander: der Bulkley und der Morice. Die größte Fliegenrute der Welt, die man bei Einfahrt in die Stadt bewundern kann, ist definitiv ein Hinweis darauf, dass sich Angler auf ein besonderes Erlebnis freuen dürfen. Falls Ruten und Rollen nicht nach deinem Geschmack sind, widme dich einfach den zahlreichen großen und kleinen Wasserfällen.
Weiter östlich liegt mit dem Lakes District ein Traum für Süßwasserfans. Hier findest du rund 3oo Seen, Watvögel wie den Eistaucher und andere Wildtiere.
Teil 4
Von Burns Lake aus kannst du diese Seenlandschaft auf einem Rundflug mit Lakes District Air erkunden. Plane auf jeden Fall etwas Zeit für die Lakes District Circle Tour ein, eine 97 km lange Schleife über den Highway 35, die vier gut bestückte Angelseen, Straßen ins Hinterland und eine 20-minütige kostenlose Fährüberfahrt miteinander verbindet. In der Ferne ist sogar North Tweedsmuir zu sehen, der nördliche Teil eines der größten Provincial Parks in BC.
Diese Wasserlandschaft wird von Dutzenden adrenalinfördernder Mountainbikestrecken durchkreuzt. Der Boer Mountain ist dank seines wachsenden Streckennetzes und seiner Lage neben dem Kager Lake Recreation Site das Epizentrum der Downhill-Action im Nordwesten von BC. Plane deine Tour so, dass sie mit dem Big Pig Mountain Biking Festival zusammenfällt, das Biker aus der ganzen Provinz anzieht. Fahrradverleih und Schutzausrüstung erhältst du in der Stadt bei Burnt Bikes.
Auf dem Weg nach Osten bietet Vanderhoof mit seinem weitläufigen Horizont, dem großzügigen Seeufer und dem entspannten Tempo die möglicherweise dringend benötigte Pause auf dieser ereignisreichen Route. Verbringe ein paar Tage am Paarens Beach und entdecke die örtlichen Wanderwege und Campingplätze. Schaue unbedingt im einheimischen G & F Market vorbei, um ein reichhaltiges Stück Pizza zu essen (oder zwei). Am Ufer des Stuart Lake befindet sich die Fort St. James National Historic Site, ein restaurierter Außenposten der Hudson’s Bay Company, in dem du die miteinander verwobene Geschichte der frühen Pelzhändler und des Dakelh-Volkes entdecken kannst.
Nach einer kurzen einstündigen Fahrt erreichst du Prince George, die größte Stadt der Region, in der man die Wildnis ebenso zu schätzen weiß wie die Kultur.
Teil 5
Das lebhafte Stadtzentrum von Prince George täuscht über seine Nähe zur Natur hinweg. Hier findest du hervorragende Restaurants, lokale Shops sowie interessante Museen und Kunstgalerien. Das traditionelle Territorium der Lheidli T’enneh First Nation ist durchzogen von über 1.500 Hektar Parks und Grünflächen, 106 Kilometern Wanderwegen, Dutzenden von Seen und zwei Flüssen: dem Nechako und dem Fraser.
Eine kurze Fahrt bringt dich zum Ancient Forest/Chun T’oh Whudujut Park and Protected Area, einem der wenigen gemäßigten Binnenregenwälder der Welt. Dieses unglaubliche Ökosystem beherbergt tausendjährige Zedern und eine vielfältige Flora. Bewundere die hoch aufragenden Baumriesen auf einer kurzen Wanderung und fahre dann zum Sugarbowl-Grizzly Den Provincial Park, der 95 Kilometer (59 Meilen) außerhalb der Stadt – auf dem Weg nach Valemount – liegt, und wo mehrtägige Abenteuer im Backcountry (und Hütten) auf dich warten. Bevor du Prince George wieder verlässt, drehe noch eine Runde auf den Mountainbikestrecken der Pidherny Recreation Site und entspanne danach am Ufer des Purden Lake.
Auf dem Weg nach Osten weicht die Zersiedelung von Prince George dem weitläufigen Robson Valley. Dieser letzte Abschnitt des Highway 16 besteht aus einem allmählichen Anstieg durch Hochland, Wälder und charmante Gemeinden wie McBride, bis du dein Ziel, den Mt. Robson und damit den höchsten Gipfel der kanadischen Rocky Mountains, erreichst. Die zerklüfteten Berge hier erstrecken sich über mehr als 1.600 Kilometer (994 Meilen) durch British Columbia und Alberta.
Für Reisende ist dies eine gute Gelegenheit, unterwegs nach Wildtieren, darunter Elche, Bären, Bergziegen und Weißwedelhirsche, Ausschau zu halten. Regelmäßige Haltebereiche entlang der Straße dienen als Ausgangspunkt für Wanderungen und dazu, ein besonders schönes Fotomotiv einfangen zu können.
Mache einen Abstecher über den Highway 5 nach Valemount. Dieses freundliche Bergstädtchen verfügt über eine große und eindrucksvolle „Spielwiese“, und dazu gehört nicht nur der 20 Minuten entfernt gelegene Mt. Robson. Umgeben von drei Gebirgszügen – den Rockies, den Monashees und den Caribous – warten unzählige Wildnisabenteuer auf dich. Gehe wandern, wirf deine Angel in den klaren Bächen aus oder rafte die Stromschnellen des Fraser River hinunter, alles im Schatten der schneebedeckten Gipfel des Mt. Robson. Mountainbikefans finden im Valemount Bike Park ein Labyrinth aus spannenden Single- und Doubletrails. Die Kurven sind „fast und flowy“ und darüber hinaus bieten sich dir unglaubliche Ausblicke.
Zurück auf dem Highway 16 kommt der große Höhepunkt der Route am Eingang des Parks, wo man zum ersten Mal einen ungehinderten Blick durch die Windschutzscheibe auf diesen Granitmonolithen hat.
Jetzt bist du an deinem endgültigen Ziel angekommen. Ein absolutes Muss ist der Berg Lake Trail, der dich zu Wildblumenwiesen, tosenden Wasserfällen, einem türkisfarbenen Gletschersee und dem ikonischen Gipfel führt, aber auch die vielen anderen Wanderwege des Parks sind einen Abstecher wert. Wenn du etwas ganz Besonderes erleben möchtest, solltest du einen Helikopterflug buchen, um den Park aus der Vogelperspektive zu sehen. Aufgrund einer starken Überschwemmung im Jahr 2021 kann es vorkommen, dass Teile dieses Weges aufgrund von Wartungsarbeiten vorübergehend geschlossen sind (informiere dich bei BC Parks über die aktuelle Lage). Die Wanderung zum Kinney Lake ist eine ebenso atemberaubende Alternative.
Suche dir einen Platz zum Übernachten aus – sei es ein mit dem Fahrzeug erreichbarer Campingplatz oder ein noch abgelegenerer Ort in der Wildnis – und nimm dir Zeit, die Wunder dieses Naturjuwels zu erkunden, bevor dein einzigartiger Roadtrip zu Ende geht. Auf dem Heimflug wirst du Gelegenheit haben, über diese monumentale Reise nachzudenken, die du gerade erlebt hast. Und auch noch sehr lange nach deiner Rückkehr werden dir diese raue, zerklüftete Landschaft und die beeindruckenden, gastfreundlichen Menschen in Erinnerung bleiben.
Alle Wege führen nach British Columbia: per Flugzeug, Auto, Zug oder Fähre.
LOS GEHT'SVon Fünfsterne-Hotels über malerische B&Bs hin zu einfachen Campingplätzen gibt es eine große Bandbreite.
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