The Great Wilderness und ihre Geologischen Wunder
Es gibt Landschaften in der Great Wilderness, die der Vorstellungskraft trotzen - Orte, an denen sich beim Erklimmen eines Hügels oder beim Umrunden einer Kurve
Einen verregneten Tag in British Columbia könntest Du sicherlich auch zurückgezogen in einer gemütlichen Hütte verbringen und dabei das heftige Sturmtreiben durchs Fenster beobachten. Oder Du könntest Dich anderweitig drinnen vergnügen, indem Du zum Beispiel ein tolles Museum erkundest.
Aber wie wäre es, wenn Du einfach nach draußen läufst, Deine Handflächen zum Himmel streckst und den Regen feierst?
Achtung Spoiler: Du wirst nass werden. Doch mit der richtigen Aktivität, der richtigen Ausrüstung und etwas Übung – und vor allem der richtigen Einstellung – lohnt es sich! Hier sind 5 Tipps, wie sich der Regen in BC wirklich feiern lässt.
“Was, bist Du etwa aus Zucker?” Wie die Surfschule Surf Sister in Tofino auf ihrer FAQ Seite anmerkt, sollte Dich ein bisschen Regen nicht vom Surfen abhalten. Im Ozean wirst Du ohnehin nass. In der Tat bedeutet “Regen häufig ideale Bedingungen zum Surfen, denn in der Regel geht dieser mit ablandigem Wind einher, dem besten Wind zum Surfen.” Also, zieh Dir einen Neoprenanzug an, schnapp Dir einen Freund/in und laufe dann aufs Meer zu, wie ein Kind (aber sicher!).
Tofino und Ucluelet sind zwar die Surf-Hotspots in BC auf Vancouver Island, aber auch anderenorts findest Du im Winter gute Wellen. In Northern British Columbia etwa bietet der North Beach auf Haida Gwaii eine gute Alternative für Surfer, die menschenleere Strände und spektakuläre Landschaften schätzen.
Wenn Du Dich in 15 Metern Tiefe unter Wasser befindest, spielt der Regen auch keine Rolle mehr. Wundere Dich nicht: Die Wassertemperaturen in BC reichen von 7 bis 10,5 Grad Celsius im Winter bis zu 9 bis 15 Grad Celsius im Sommer. Doch keine Angst: Der Trockenanzug wird Dich warm halten. Die Sichtweite ist im Winter sogar besser, bisweilen bis zu 30 Metern an manchen Stellen.
Was wirst Du sehen können? Ah ja, nur Pazifische Riesenkranken, Pazifische Seewölfe, Stumpfnasen-Sechskiemerhaie, Weichkorallen, riesige Glasschwämme, immense rote Seefächer… Jacques Cousteau selbst sagte einmal, BC sei “mit den weltweit besten Tauchgründen in temperierten Gewässern gesegnet, gleich hinter der Nummer Eins, dem Roten Meer”.
Die meisten Tauchshops bieten auch Kurse an. Ein guter Ort für Anfänger ist einer der vielen Tauchplätze, die vom Land aus zugänglich sind, wie in Victoria, Nanaimo, Campbell River, an der Sunshine Coast und in Vancouver. Fortgeschrittene Taucher werden die mit marinen Lebewesen bewachsenen Schiffswracks erkunden wollen; rund um Vancouver Island liegen mehrere Wracks, die dafür prädestiniert sind.
Nicht umsonst wird es “Waldbaden” genannt. Und, Bademöglichkeiten gibt es zuhauf, auch bei Regen. Das “Waldbaden”, die Übersetzung des japanischen Begriffs “shinrin-yoku”, ist eine Mischung aus Spazierengehen und Meditation und soll gesundheitsfördernd sein. Ziel ist es zu entschleunigen, seine Umgebung bewusst wahrzunehmen und mit allen Sinnen mit dem Wald in Interaktion zu treten. Spüre den Regen auf Deinen Wangen, nimm Dir Zeit, um der Schönheit eines Wassertröpfchens auf einem Blatt und der Struktur der üppigen grünen Moosoberfläche Deine volle Aufmerksamkeit zu schenken.
BC erwartet Dich mit zahlreichen Orten, an denen Du auf eigene Faust Waldbaden üben kannst. Wenn Du dies aber lieber unter Anleitung tun möchtest, kannst Du mit Nature with Haida geführte, therapeutische Waldspaziergänge an der Sunshine Coast unternehmen. Victoria auf Vancouver Island ist der Ausgangspunkt von Rainforest Tours, die ihre Gäste mit auf einen gemütlichen Spaziergang abseits der abgetretenen Pfade nehmen durch einen Wald mit uralten Bäumen und heimischen Pflanzen.
Bleib in der Natur und gehe direkt vom Tigh-Na-Mara Seaside Spa Resort & Conference Centre in Parksville aus zum Waldbaden.
Prince Rupert gilt als einer der regenreichsten Orte in BC. Das hält allerdings seine Bewohner nicht davon ab, raus aufs Wasser zu gehen. “Unser Klima ist so mild, dass selbst bei Regen dieselben Aktivitäten das ganze Jahr über noch möglich sind,” sagt April Link, Miteigentümerin von Outer Coast Outfitters, einem in dieser nördlichen Stadt British Columbias ansässigen Veranstalter von Outdoor-Touren und -Abenteuern. Wichtig ist, dass man sich entsprechend kleidet. Menschen, die in regenreichen Klimazonen leben wie dieser, pflegen zu sagen, dass es so etwas wie schlechtes Wetter gar nicht gibt, nur falsche Kleidung.
Manche Menschen erleben die Wildnis und die Verbundenheit mit ihr bei Regen sogar intensiver. Auf einem verregneten Kanu-Ausflug rund um Lelu Island vor nicht allzu langer Zeit schlug unser Guide von Outer Coast eine Plane am Strand auf und baute ein Lagerfeuer auf. So schuf er für uns einen sicheren und gemütlichen Unterschlupf zum Schutz vor den Elementen.
Für alle, die ihren Mut auf die Probe stellen wollen, hat Outer Coast eine Reihe von Survival-Trainings zusammengestellt, um die wichtigsten Tipps und Tricks zum Überleben in der Wildnis zu vermitteln, zum Beispiel wie man sich Nahrung beschafft, einen Unterschlupf baut oder ein Lagerfeuer macht. Wie Link anmerkt, “ist es bei Regen, anders als unter guten Bedingungen, eine viel größere Herausforderung ein Feuer zu entfachen.” Wer möchte also beim nächsten Campingausflug HeldIn spielen?
Seit Jahrhunderten bieten Leuchttürme Seeleuten Schutz und Hoffnung. Jene, die diese hüten und warten, scheuen dabei nicht vor rauem Wetter zurück. In den Fort Rodd Hill and Fisgard Lighthouse National Historic Sites in der Nähe von Victoria kannst Du herausfinden, was es bedeutet ein Leuchtturmwärter zu sein. Bei einer Audioguide-Tour erfährst Du mehr über die Menschen, die im ältesten Leuchtturm an der kanadischen Westküste seit dem Jahr 1860 Geschichte geschrieben haben. Drinnen kannst Du jene altmodischen Spiele kennenlernen, die die Leuchtturmwärter zum Zeitvertreib spielten, aber auch moderne Videospiele, um zu testen, wie gut Du einen Schoner aus dem 19. Jahrhundert in den Hafen steuern könntest.
Draußen kannst Du dem Regen trotzen und Weißkopfseeadler beim Fliegen beobachten oder am Ufer Kanadareiher sichten, neben Seehunden, Seelöwen und sogar Fischottern. Im Frühling lassen die Regenfälle die Garry Oak Learning Meadow mit der Wildblumenblüte zum Leben erwachen. Und, halte unbedingt für Instagram fest, wie die Wellen sich an den nahegelegenen Klippen brechen. Es gibt schließlich einen Grund, weshalb dieses fotogene Fleckchen Erde über einen Leuchtturm verfügt.
Beachte, dass der Park zwar das ganze Jahr über zugänglich ist, der Leuchtturm und die historischen Gebäude jedoch in der Nebensaison nur am Wochenende geöffnet haben; schlage hier die Öffnungszeiten nach.
Gleichgültig welche Outdooraktivität Du geplant hast, Du solltest immer gut vorbereitet sein. Hier bietet die englischsprachige Webseite AdventureSmart interessante und hilfreiche Tipps zu fast allen Outdoorthemen. Denke an die drei “Ps”: Planen, Packen (das Richtige), Physis (Training und die eigenen Grenzen kennen).
Frische auch Deine Kenntnisse zum Thema Sicherheit auf dem Wasser und an der Küste auf, und sei “CoastSmart”.