Mein neues Leben entfaltete sich auf dem Höhepunkt des Winters an der Westküste, und meine Akklimatisierung ging rasch vonstatten. Ich lernte, dass sich ein leichter Sprühregen in Vancouver in einen misstönenden Regenguss verwandeln kann (mitunter von der vertikal fallenden Sorte), aber das schien den Einheimischen wenig auszumachen.
Der durchschnittliche jährliche Niederschlag in der Stadt beträgt 1.153 mm. Das bedeutet, dass den Einheimischen hier gar nichts anderes übrig bleibt, als sich ernsthaft Gedanken um die geeignete Kleidung zu machen, wenn sie sich denn auch draußen aufhalten wollen.
Ich fand also auch heraus, dass Gore-tex unerlässlich ist und Zwiebel-Look zum bevorzugten Kleidungsstil zählt. Dabei lernte ich Outdoor-Marken aus BC kennen, wie Mountain Equipment Co-op (MEC) und Arc’teryx, ins Leben gerufen von einem naturbegeisterten Menschenschlag, der es verstand, die Vorzüge des Regens mit offenen Armen zu begrüßen. Ich selbst kam aus einem Ort, an dem mich Schneehaufen und stürzende Temperaturen nach drinnen trieben. Umso mehr war ich darauf erpicht, den Spaß hier mitzumachen. So tauschte ich meine Mütze gegen einen Regenschirm, und meine Winterstiefel gegen Gummistiefel ein.